„Willkommen in Bad Waldjugend – dem Kurort für alle Sinne“ – so hieß es am Lagertor. Aus einem Gag des Vorlagers – schließlich sind wir beinahe weggeschwommen – wurde während des Lagers Realität. Die Dove Elbe lud ein, zum Baden, Schwimmen, Chillen und mancher Singerunde auf dem Steg.
Stadt-Land-Fluß – gemeinsam in die Zukunft, so war das Lagermotto. Allerorten war dieses Motto in kleineren oder größeren Aktionen umgesetzt. Die Stadt-Land-Fluss-Challenge, eine Idee, die ein paar Wochen vor dem Lager entstanden ist, die Benamung des Lagerplatzes oder auch der Aufbau in Form kleiner „Stadtviertel“ mit den dazwischen liegenden Lagerstraßen, von denen es dieses Mal recht viele gab, fünf um genau zu sein.
147 Kothen und Jurten und Weißzelte standen auf dem Platz, davon manche als gewagte Konstruktion (das RLP-Ufo), andere als gemütlicher Unterstand, als Erste-Hilfe-Station und als Museum. Cafe Klön auf der einen Seite, die Vogtei als Anlaufstelle für alle Sorgen und Nöte diagonal am anderen Ende sorgten für gehörigen „Verkehr“ auf dem Platz. Die Zukunftsjurte als leere Hülle bot Platz für Seminare (Klimakönner, Erste-Hilfe-Kurs…) und am Ende durfte eine (Karten-)Aktion „Waldjugend in 10 Jahren“ nicht fehlen.
Marketenderei und Vogtei rotierten manchen Tag – und auch manche Nacht – um alle Wünsche zu befriedigen und so manche Überraschung (falsche Größenangabe des Abwassertanks…) wurde, ohne dass es auf die Teilnehmer nachteilige Auswirkungen hatte, von der Lagermannschaft „weggeschaft“, immer getreu dem Motto „wir schaffen das schon“. Wer stört sich schon dran, mal eine Stunde nicht duschen zu können?
Das Lagerprogramm
Wie eigentlich immer bei einem großen Lager, gibt es eine Planung, und es gibt eine Realität. Für einen Teil derselben sorgte das Wetter. Für einen anderen die Teilnehmer. Und so gab es eine erste Verschiebung gleich am Anfang, die Lagerolympiade für die Wildlinge wurde auf den Dienstag verlegt.
Die Lagereröffnung am Samstag Abend durch Sven Hery (Bundesleiter), Wolfgang Pages (SDW) und Katharina Fegebank (2. Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg) bei glücklicherweise schönem Wetter (nach einem verregneten Aufbautag) ließ für das Wetter der kommenden Tage hoffen. Gänsehautfeeling für uns von der Lagermannschaft, als das erste Mal das Lagerlied „Was uns lässt fahren“ über den Platz erklang.
Nach einem schönen Lagergottesdienst am Sonntag durch Pastor Ostendorf ging es am Nachmittag über in den „Markt der Möglichkeiten“. Die Idee, hier so viele AG´s wie möglich auf dem Platz stattfinden zu lassen, sorgte für ordentlich Bewegung. Viele Pimpfe schauten mal hier, mal dort, nahmen an AG´s zum Messerbau teil oder bastelten neue Ideen für die nächsten Gruppenstunden.
Dieser Markt beschäftigte uns Sonntag und Montag.
Montag abend ging es für eine Gruppe mit den Kanus zu den Elbe-Bibern bzw. in deren Reviere. Die sachkundigen Führer von der Loki-Schmidt-Stiftung ließen das Ganze lebendig und professionell über die Bühne gehen. Wiederholt wurde dieser Ausflug am Dienstag abend.
Dienstag früh ging es zu einem neuen Naturschutzgebiet in den Vierlanden. Dort war ein großer Einsatz gegen das Springkraut vorgesehen und so arbeitete eine motivierte Waldläuferschar bis dort nichts mehr von dem Neophyten zu sehen war.Abends dann ein erneuter Kanuausflug auf Bibersuche.
Mittwoch, traditionell der Ausflugstag. Ob in die Stadt, den Hafen, den Wildpark Schwarze Berge oder auch selbstorganisiert per Fahrrad durch die Gegend, überall hin brachen die Waldläufer auf. Auf dem Lagerplatz kehrte nun noch mehr Ruhe ein und so versammelten sich die Landesleitungen und die Delegierten zum Bundesthing im Rheinland-Pfalz-Ufo.
Routineprogramm, aber der erste Thing für unsere neue Bundesleitung. Ein neuer Stellvertretender Bundesleiter wurde gewählt, manche Entscheidungen für die nächsten Jahre getroffen.
Am Nachmittag dann der Bundeswaldläuferrat, also die Tagung der Bundesleitung mit den Landesleitungen.
Donnerstag und Freitag waren die Tage der Wettstreite. Viele trauten sich, viele waren überzeugend, aber wie immer: Es kann nur einen Gewinner geben.
Am Donnerstag Abend der Höhepunkt des Lagers: Das Jubiläumsfest. Nun schon routiniert, führte Sven durch den Abend und die Redner – Wolfgang Pages, Peter Harry Carstensen und Rainer Schramm aka Schnitzel – ließen keine Langeweile aufkommen. Unsere Gäste hatten – so das Feedback – einen schönen Abend, der für manchen im Cafe Klön oder einer Singerunde ausklang.
Freitag Abend dann der Abschluß. Ein langer Schweigemarsch rund um den Eichbaumsee, an dem das gesamte Lager teilnahm, mündete in einer Abschlußfeier. Neuaufnahmen, Halstuchverleihungen, Ernennungen zum Kundschafter, Späher und Heger, aber auch die Preisverleihungen der gesamten Wettstreite sorgten dafür, dass der Abend lang, aber nicht langweilig wurde.
Kaum zu glauben, am Samstag war es vorbei. Ein diszipliniertes Abbauen, Verladen und Abreisen zog sich über den Tag hin und Abends saß die Lagermannschaft auf einem leeren Platz in ihren Jurten und konnte sich über das Erreichte freuen.
Sonntag wurde das ganze Material in einen LKW geladen und zunächst einmal zu unserer „Logistik-Drehscheibe“, dem bene partus, gefahren. Hier wartet nun Vieles auf den Weitertransport in alle Himmelsrichtungen.
Weiteres folgt.
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