Zwei Wochen Baulager gehen ins Land. Und normalerweise findet man dann an dieser Stelle die Bilanz, was man alles verbraucht hat, so im Stil von „50 Rigips-Platten, 15.000 Schrauben…“ und so weiter. Aber das haben wir nicht nötig. Wir wissen, was wir als Personen in den bene partus stecken und gesteckt haben – und das ist eine ganze Menge. Schmerzen, Wunden, Verzweifelung, aber auch Freude mischen sich zum Lagerende in einen Cocktail aus Eindrücken, die wir so schnell nicht wieder vergessen werden.
Die Arbeiten haben uns immer wieder aufgezeigt, unter welchen Bedingungen die Waldläufer in den 70er Jahren am Haus gebaut haben und wie und mit welchen Tricks sie finanzielle Restriktionen, Probleme baulicher Art etc. ausgemerzt haben. Beinahe beschämend ist dagegen, wie leicht wir es in der heutigen Zeit haben, Reparaturen, Renovierungen etc. vorzunehmen, da die Materialien und Werkzeuge sich, wenn auch nicht immer qualitativ, sich zumindest von der Einfachheit und Schnelligkeit her deutlich verbessert haben.
Wir sind einigermaßen in unserem Zeitplan geblieben, auch dank mehrerer engagierter Nachtschichten der Gruppenleiter und mancher früh aufstehenden Kinder, die dann eigenständig ihre Aufgaben wieder aufgenommen haben, ohne das Eltern oder Gruppenleiter sie an ihre Pflichten erinnern mussten.
Wichtig an Waldjugend ist aber vor allem, dass man nicht nur vordergründig etwas lernt. Sondern vor allem, dass im Kopf, im Geiste etwas passiert und dieses dann auch Früchte trägt. Dieses kann man in keinen Lehrplan und in keine Präsentation packen, es ist viel mehr als das – eine Schule für´s Leben.
Und so haben wir einmal wieder erfahren und geübt, wie wichtig es ist…
– Hand in Hand zu arbeiten
– Zeitpläne zu machen – und sich daran zu halten
– früh aufzustehen oder die Arbeit anders zu organisieren („Schichtdienst“)
– ein Ziel vor Augen zu haben
– und auch zwischendurch einfach nur mal Spaß haben, dummes Zeug zu reden und sich zu entspannen.
Und auch wenn im bene partus derzeit alles ganz chaotisch aussieht, so sind wir doch nach diesen zwei Wochen erheblich viel weiter gekommen.
Unvergessen ist das „BAD-Mobil“, aber auch die abendlichen Leserunden und natürlich das Wetter mit allen Wirkungen und Nebenwirkungen.
Es bleibt am Ende die leise Hoffnung, dass viele unserer Gastgruppen das Geleistete zu würdigen wissen und es pfleglich behandeln.
Ein Dankeschön von irgendwem erwarten wir nicht dafür. Es wäre auch zu albern, wenn die engagierten Gruppenleiter, die Landesleitung, die Referenten und die Mitglieder, die an dieser Arbeit beteiligt waren, sich am Ende selbst danken, da wir auch wiederum die Hauptnutznießer der Arbeit sein werden.
Unser Dank ist unsere Freude über das Erreichte.
In diesem Sinne – ein dreifaches Horrido auf den bene partus, ein engagiertes Baulager und die vielen großen und kleinen Helfer.
Und herzliche Grüße an die neugierigen Beobachter – es ist schon erstaunlich, wieviele Menschen im Laufe zweier Wochen so im Wald unterwegs sind und auf unsere kleine Baustelle aufmerksam geworden sind! Danke für die vielen ermunternden Worte!