Produktiver Jahreswechsel (2)

Produktiver Jahreswechsel (2)

Auch wenn Silvester jetzt schon etwas hinter uns liegt möchte ich Euch trotzdem von meinem Jahreswechsel mit der Waldjugend erzählten.

Während im bene partus fleißig gearbeitet und gewerkelt wurde, bin ich zum Bundesgruppenleiterlehrgang nach Hilchenbach gefahren.

Jedes Jahr bietet der Bundesverband über Silvester einen Bundesgruppenleiterlehrgang an. Da ich zu unserem eigenem zu spät dazu gestossen war, ergriff ich die Chance auf einen ganz besonderen Jahreswechsel.

Von Anne, die vor ein paar Jahren schon auf dem Lehrgang war, wusste ich, dass ich mit wenig Schlaf, viel Spaß, einem besonderen Silvester und einer Prüfung zu rechnen hatte.

Am 28. Dezember ging es los. Ich machte mich von Essen aus auf den Weg nach Hilchenbach zum Gillerberg, da ich vorher bei meiner Oma vorbei schaute. Hilchenbach bzw. Lützel ist einer dieser kleinen Orte, die man ohne die Waldjugend nie kennenlernen würde.

Trotz dem, für Hamburger Verhältnisse, kurzen Anfahrtsweg von nur drei Stunden war ich gegen halb Neun die letzte auf dem Gillerberg. Tönnchen, die gute Seele der Waldjugend, sammelte mich auf den letzten Metern zum Jugendwaldheim ein.

Nach einem kurzen Abendbrot gesellten auch wir uns zu den anderen in den Gruppenraum.

Bis zwei Uhr spielten wir Kennenlernspiele, teilten Küchen- und Fegedienste auf und sangen die ersten Lieder.

Nach fünf Stunden Schlaf, und es sollten die Woche nicht mehr werden, wurden wir mit Musik geweckt. Eine dreiviertel Stunde lang dürften wir uns dann die Musik von Maren, Kai, Tönnchen, Julchen, Paul, Helena oder Lasse (den Veranstaltungsleitern) anhören.

Jeden Tag begann typisch Waldjugend mit einer Morgenrunde und jedes Essen mit einem Essensspruch.

Nach der ersten Runde Kaffee oder Tee des Tages und dem Küchendienst ging es auch direkt los.

Ein Block „Unterricht“, Mittagessen, „Unterricht“, eine Aktion, Abendessen, Diskussion verschiedener Themen, Abendrunde, Singerunde, schlafen, aufstehen und alles wieder von vorne.

Der Ablauf und Rhythmus der Tage blieb sich immer ähnlich, wecken um sieben, ins Bett nicht vor zwei.

Was sich hinter „Unterricht“ versteckt, müsst ihr selber herausfinden, denn es ist kein typischer Schulunterricht

Schon in den ersten Tagen sind wir als Gruppe zusammen gewachsen.

Für den Kleinkunstabend wurde zusammen überlegt, geplant, geprobt und dabei festgestellt wie gut die Akustik in großen Duschen ist.

 

Silvester auf dem Gillerberg war etwas ganz besonderes.

Ein erstes Highlight für uns war der freie Nachmittag, sollte aber nicht das einzige Highlight des Tages bleiben. Der ganze Abend war ein Großes.

Zum Abendessen hatten sich alle schick angezogen, ob kompletter Anzug, Kleid, Sakko oder Rock und passend dazu war auch der Essensraum dekoriert.

Nach einem besonderen 3-Gänge Menü zogen wir uns für den weiteren Abend wieder unsere Kluft an.

Mit Fackeln und jeweils zwei Zetteln ging es dann mit einem Schweigemarsch durch den Wald. Am Feuer angekommen hing jeder noch einen Moment seinen Gedanken nach bevor wir die Zettel ins Feuer warfen.

Ein Zettel, was wir hinter uns lassen, ein anderer Zettel, was wir uns fürs neue Jahr wünschen.

Getreu einer langen Tradition sangen wir „Hohe Tannen“ und sprangen übers Feuer. Es wurden Ansprachen gehalten, gesungen und getanzt.

Zurück im Jugendwaldheim hatten die Gruppenleiter das „Zum Hübchen“ eröffnet, in dem sich noch eine nette Singerunde bildete

Am Neujahrstag durfte bis 11:30 geschlafen werden, viele waren aber vorher schon wach und halfen bei den Aufräumarbeiten bis zum Frühstück um 12.

Danach ging es wieder im gewohnten Rythmus weiter, es musste auch noch für die Prüfungen gelernt werden.

Die erwartete Nachtwanderung bzw. Nachtschnitzeljagd folgte auch gleich in der Nacht vom 1.1 auf den 2.1..

Unsere Gruppenleiter lockten uns raus, führten uns ein Stück weg vom Haus und ließen uns mit den Aufgaben und Sanipacks zurück. Ich bin kein Fan von Nachtwanderungen oder Ähnlichem, doch da wir vor Lösung der Aufgabe nicht mehr ins Haus kamen mussten wir da alle durch.

Mit viel Gesang, lautem Durchzählen, den Versuch von Spaß und Zusammenhalt lösten wir die Aufgabe und überstanden diese Nacht.

Am nächsten Tag standen nicht nur die üblichen Aufgaben sondern auch eine Prüfung und der Kleinkunstabend an.

Der Kleinkunstabend mit seiner Moderatorin Clarissa wird wohl allen Anwesenden noch lange im Gedächtnis bleiben. Denn: Hier wird nicht gelacht.

Dieser Abend sollte unser letzter gemeinsamer inklusive Abendrunde werden, denn am nächsten Abend bekam jeder einzelne von den Gruppenleitern Rückmeldung über Prüfung, Teilnahme, Verhalten etc.

So verbrachten wir Teilnehmer den letzten Abend zusammen mit Aufräumen, Taschen packen, Kicker spielen, Reden und es wurde auch ein Info Artikel geschrieben.

Eine Morgenrunde, ein Wecken um sieben mit Musik lagen noch vor uns.

An diesem Morgen, dem Abschiedsmorgen wurde der Rest zusammen gepackt, geputzt, und sich mit einem dreifachen Horrido verabschiedet.

Auf meinem Schafsfell ließ ich alle verewigen und dann wurde auch schon die Heimreise angetreten.

Über die ganz besondere Heimreise vom Claas, Michael, Tammy (Kleve), Anna (Coesfeld) und mir könnt Ihr wahrscheinlich etwas in der nächsten Waldameise [Anmerkung: Landesverbandszeitschrift NRW] etwas lesen.

Mit drei Stunden Verspätung, neuen Freunden, neuen Ideen und als Gruppenleiterin kam ich als letzte in Hamburg an.

Auf den Nachtreffen, dem LaLa NRW und sogar in Schweden und bei vielen anderen Begebenheiten wird man sich wiedertreffen und ich freue mich drauf.

Horrido, Eure Lea