… wer möchte das nicht gerne? Einfach die Füße in die Luft strecken, in die Bäume schauen, die Blätter zählen…
Seit der Entdeckung Amerikas sind sie im Einsatz auf Schiffen. Schon vorher waren sie in Süd- und Mittelamerika bekannt. Sie sind gemütlich und raumsparend. Und was liegt näher in einer Hafenstadt, wie Hamburg, es einmal selbst zu probieren?
Die Rede ist natürlich von Hängematten. Ein ganzes Wochenende dazu gab´s dieses Mal.
Nach einer Idee des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen und einer Schulung durch einen dortigen Gruppenleiter brachten wir dieses mit nach Hamburg.
Gemeinsam wurde zunächst einmal ein optimaler Platz für das Nachtlager in unserem Buchenwäldchen ausgesucht. Dieser soll für einen normal großen Menschen zwischen zwei kräftigen, etwa 4-5 m auseinanderstehenden Bäumen gelegen sein. Hanglage o.ä. spielt keine Rolle, dazu später mehr.
Und weil wir alle keine Schneider sind, haben wir ein wenig „gemogelt“ und zumindest was die Liegefläche der Hängematte anging, auf Fertigware mit gesäumten Rändern und Schlinge an den Enden zurückgegriffen.
Aber das Seminar hieß ja auch „Seile, Knoten, Hängematten“. Und so war der Schwerpunkt auch den Seilen und Knoten gewidmet und der eigenen Herstellung der Aufhängung, genauer gesagt der Verbindung zwischen den Spanngurten/Autogurten, welche um die Bäume gelegt werden und der Hängematte. Denn diese Verbindung, so unscheinbar sie auch ist, hat eine ganz wichtige Funktion: Sie hält die Hängematte nicht nur, sondern sie dient auch der Ausrichtung selbiger. Durch die verstellbaren Leinen kann man die Hängematte an so gut wie jede Hanglage anpassen und kleine Ungenauigkeiten bei der Anbringung der Gurte können so ausgeglichen werden, so dass am Ende für jeden Schläfer eine komfortable Höhe und Lage der Hängematte ermöglicht wird.
Nachdem den Vormittag über auch kleine Knotenbretter erstellt wurden, bei denen die wichtigsten Knoten und Bünde für Jurten und Kothen, unsere Zelte, geübt wurden, ging es am Nachmittag an das Spleißen der feinen Seile der Hängematte. Warum nun Spleißen und nicht Knoten? Nun, ganz einfach: Für unsere Hängematte verwendet man dünnes, sehr feines Seil. Dieses hat eine große Festigkeit und eine sehr hohe Bruchlast. Man kann über eine Tonne damit ziehen. Aber sobald man einen Knoten in dieses Seil macht, wird es geschwächt. Und da für die Technik des verstellbaren Seils viele Knoten notwendig sind, würde die Bruchlast sehr weit sinken. So werden dann diese Leinen (auf dem Bild sieht man sie in gelb) ausschließlich gespleißt. Wir werden auf dem Bundeslager auch testen, Abspannseile so herzustellen.
Im Laufe des Nachmittags wurden es dann immer mehr Seile und so entstand ein kleines „Hängemattendorf“. Es wurden dann auch noch die Schonung der Bäume durch ausreichend breite Spanngurte, die Eignung von Bäumen sowie das richtige Verhalten in der Hängematte (die drei „SCH“: keine SCHarfen Gegenstände, keine SCHuhe, kein SCHaukeln…) besprochen.
Manch einer schlief im Laufe des Nachmittags dann einfach in seiner Hängematte ein. Es ist aber auch einfach zu gemütlich und selbst die wildesten Kinder lassen sich durch diese Gemütlichkeit anstecken und werden sehr sehr müde… :-)
Abends wachten alle wieder auf, es gab ein tolles Lagerfeuer und dann sollte es wieder in den Wald gehen, zu unseren Hängematten… wäre da nicht das berühmte Hamburger Shitwetter mit Gewitter gewesen. Kein Risiko, schade, aber das wird auf jeden Fall nachgeholt, versprochen.
So wurde im sicheren Haus geschlafen.
Am nächsten Morgen gab es selbstgebackenes Schokobrot. Nach der Reinigung des Hauses ging´s dann auch wieder nach Hause.
Wir alle freuen uns auf´s nächste Mal bei dann hoffentlich besserem Wetter und vielleicht wieder mit Hängematte?