Bislang haben wir noch bei jedem unserer Forsteinsätze auf der Ludwigstein was Neues erlebt – wir sind ja erst seit drei Jahren dabei – und so sollte es auch dieses Mal sein. Schnee, klirrende Kälte und rutschige Berge – das hatten wir noch nicht. So liebt es der Flachland-Bewohner aus dem Norden natürlich besonders und kann sich da auch ganz hervorragend drauf einstellen…
Freitag Abend – wie immer nach der Gruppenstunde – reiste unsere Gruppe, bestehend aus Landesleitung, Geschäftsführung, Horstleiterin und zukünftiger Hortenleiterin – per verschiedener Bahnverbindungen und später per Auto nach Witzenhausen. Finale Ankunft war wie immer um kurz nach Mitternacht – aber das kennen wir ja schon.
Zu unserem Schrecken war der Speisesaal, in dem sich sonst das ganze bündische und DWJ-Volk aufhält, wie leergefegt. „Alle schon im Bett“ – oder wie? Irgendwo trafen wir dann Lena als Organisatorin des Bufo, sie führte uns dann zu unseren Schlafstätten und löste das Rätsel auf, in der Torklause waren sie alle.
Und so gesellten wir uns zu der wilden und lauten Singerunde in der kleinen Torklause (Anmerkung: Ein museales Jugendherbergszimmer aus der Frühzeit der Herberge). Hier wurde noch lange gesungen und gefeiert.
Und so fiel das Aufstehen am nächsten Morgen umso schwerer, aber es sollte ja raus an die frische Luft gehen und vieles erledigt werden.
Nach der Morgenrunde im Burghof teilten wir uns in die verschiedenen Gruppen ein. Ein Teil ging mit zu den Holzfällern, ein Teil zu den Leuten, die Handläufe ausbessern sollten. Nebenbei fanden aber auch noch viele andere Einsätze statt, z.B. der Anstrich des Patenflures, Ausbesserungen von Fenstern, diverse Freischneidearbeiten oder der Bau eines Gestells für die Kohtenstangen. An diesem Tag lernte ich zumindest den Vorteil der „Grip-Kralle“ kennen – sie verhindert selbst auf vereisten Ästen das Wegrutschen zuverlässig. Sonst wäre ich vermutlich mit Motorsäge und Kanister den Burgberg runtergerollt – was für ein Spaß. Die sonstigen Provisorien, sich auf die Kälte einzustellen, machten die Bewegungen etwas unbeholfen, da der Gelegenheitsmotorsäger zwar einen Motorsägenschein haben sollte, aber nicht zwingend eine wintertaugliche Schnittschutzhose und Jacke…
Nun denn, mehrere Bäume wurden von uns gefällt – wie immer natürlich nur im Dienste der Verkehrssicherung – und anschließend fachgerecht zerlegt und in den Holzschuppen gebracht. Und auch die anderen waren hyperaktiv bei der Sache, so dass viele Arbeiten bereits vor Einbruch der Dunkelheit beendet werden konnten.
Zum Abend gab es dann ein deftiges Abendessen, Linsensuppe mit Würstchen, und im Anschluß teilte sich die große Gruppe in verschiedene Aktivitäten für den Abend auf, u.a. in diverse Gesprächsrunden etwa über das Waldjugend-Wiki oder in Spiel- und Singerunden unterschiedlichster Ausrichtung.
Um 23 Uhr trafen wir uns dann alle wieder im Enno-Narten-Bau, um dessen Mehrzweckraum gebührend einzuweihen mit einem wie immer tollen Buffet, ausgelassener Singe- und Tanzrunden und Feiern bis früh in den Morgen.
Sonntag früh wurde zum Abschied noch einmal die gesamte Arbeit des Wochenendes besichtigt und nach einer Singe- und Abschlußrunde wurde der Weg in die verschiedenen Heimaten angetreten.
Bis zum November ist es zwar noch lang, aber dazwischen ist noch ein BuLa und diverse andere Veranstaltungen, wo hoffentlich eine genauso tolle Stimmung herrscht.
Bilder zum Bundesforsteinsatz gibt es – wie immer von Zecke – hier: http://www.waldjugend-nrw.de/2013-02-burg-ludwigstein.html