Auf Einladung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald nahmen wir von der DWJ – in Person Jan (Landesleiter HH), Kathi (stellv. Bundesleiterin), Uwe und Hennes (beide DWJ Bielefeld) an der diesjährigen Waldpädagogik-Tagung der SDW im Hamburger Wälderhaus teil.
Der erste Tag war zunächst unter dem Thema „Bildungssystem“ zu verorten. Prof. Dr. Precht („Wer bin ich und wenn ja wie viele“) stieg in das Thema ein mit einem Vortrag über unser Bildungssystem. Quintessenz: Das Bildungssystem muss mehr Freiraum bieten, individuelle Interessen fördern und insbesondere Kreativität und „Recherchekompetenz“ ausbilden.
Im Anschluß folgten mehrere Vorträge rund um das Thema Pädagogik und BNE, die stellenweise sehr gut waren, viel Input zum Nachdenken lieferten und bereits hier für rege Diskussionen in den Pausen sorgten.
Der Nachmittag diente der Vorstellung von Projekten.
Für uns war das besondere Highlight der „Schulwald“ in Templin, wo Schüler einen ganzen Wald komplett in Eigenregie verwalten. Mit „Wildniscamps“ für Studierende kann man einen Waldläufer nicht so „vom Hocker reißen“, beginnen wir doch i.d.R. mit 8 Jahren mit „Wildingscamps“. Für uns also fast Alltag, aber es ist toll zu sehen, dass auch andere mittlerweile einen pädagogischen Sinn in dem identifizieren können – was wir natürlich schon immer wußten ;-).
Ein Methodenwechsel am frühen Abend beförderte noch einmal den Austausch zwischen den Teilnehmern der Tagung, in kleinen Gruppen wurde eine Videobotschaft von 1 Minuten Dauer erarbeitet, wie wir von unserer „Waldpädagogik“ überzeugen möchten.
Wir vier Waldläufer haben diese Aufgabe nicht zusammen erledigt, sondern waren in verschiedenen Gruppen, so dass der Austausch auch wirklich sehr breit war.
Zum Abschluß dieses Tages erfolgte ein „Science Slam“ von vier jungen Naturwissenschaftlern, die uns ihr Fachgebiet mal auf ganz andere Weise vorstellten. Hervorragend!
Der Mittwoch begann früher als der Dienstag – und war sehr anspruchsvoll. Nicht direkt von den Inhalten, diese waren sehr gut zu verstehen und die Botschaften der Präsentationen waren gut zu verstehen. Anspruchsvoll war hingegen der Transfer auf die Arbeit im Wald.
Parallelen zwischen der Fernsehserie „Berlin Tag und Nacht“, dem Phantasialand Brühl, dem Klimahaus Bremerhaven auf der einen Seite, der Waldpädagogik und ihrer Darstellung auf der anderen Seite sind auf den ersten Blick nicht einfach zu erkennen.
Für uns wichtig sind Informationen, wie die Zielgruppen zu erreichen sind, womit sie sich „sonst so“ beschäftigen und die Strategien der Akteure.
Pferdefuß dabei für uns sind die finanziellen Mittel, die diesen Akteuren zur Verfügung stehen und unserer Arbeit leider nicht.
Für mich bleibt nach dieser Zeit die Erkenntnis, dass wir auf dem richtigen Weg sind und dass die Idee der Waldjugend auch fast 60 Jahre nach ihrer Gründung topaktuell ist. Zeitgeist hin oder her, die Idee mit einfachen Mitteln (Natur, Zelte, Gemeinschaftserlebnis) die Kinder und Jugendlichen aus ihrer Alltagswelt heraus zu locken und ihnen nahezubringen, dass ein Einsatz für Natur und Umwelt sich lohnt.
Weitere Informationen – wie immer – unter www.deutsche-waldjugend-hh.de