Hallo Ihr Lieben,
Am vergangenen Wochenende war der zweite Bundes-Forsteinsatz (Bufo) diesen Jahres auf der Burg Ludwigstein.
Es war ein wunderschönes, meist fröhliches Wochenende.
Ein kleines Wunder geschah schon auf der Hinfahrt. Obwohl ich in einem Ersatzzug saß, war ich auf die Minute pünktlich, und so erreichte ich mit meinem Kumpel gegen 21.00 Uhr die Burg. Nach einer kurzen Mahlzeit gesellten wir uns in die Singerunde zu den anderen. Wir trafen dort viele bekannte Gesichter und so entstanden schnell spannende Gespräche zwischen den Liedern. Bald waren alle Hamburger, inklusive kleinem Taschendesaster (wovon wir uns aber nicht die gute Stimmung vermiesen ließen), auf der Burg angekommen.
Da wir ja wussten, dass wir am nächsten Tag viel auf dem Burggelände schaffen wollten krochen wir nicht all zu spät in unsere Schlafsäcke.
Für mich war die Nacht irgendwie unruhig, dennnoch konnte ich am nächsten Morgen relativ motiviert aus meinem Schlafsack kriechen.
Erst beim Frühstück wurde sichtbar, wie viele Waldläufer mal wieder auf die schöne Burg gekommen waren, denn einen Sitzplatz zum Essen zu finden, war schon nicht mehr ganz so leicht.
In der Morgenrunde wurden dann die zu erledigenden Aufgaben vorgestellt und Grüppchen gebildet.
Wir schlossen uns einer Gruppe an, die einen Zaun um den Weinberg bauen wollte. Eigentlich eine leichte Aufgabe, aber der Zaun stellte sich als ziemlich widerspenstig heraus und so arbeiteten wir immer noch am Zaun, als die meisten anderen schon am großen Feuer lümmelten. Pünktlich zum beginnenden Regen waren dann aber auch wir fertig, bzw beschlossen fertig zu sein und zwar mit allem.
Während des Forsteinsatzes machte das „Gerücht“ die Runde, dass im nächsten Jahr die Burg für die Bünde Sperrgebiet sei. Niemand wollte das so recht glauben. Aber dazu später mehr.
Wir gönnten uns bis zum Abendbrot noch etwas Pause und Schlaf. Nach dem Essen entstand langsam auf dem Burghof eine Singerunde, die später in den Enno umzog.
Dort wurde bis Mitternacht laut gesungen, getanzt, geredet und überbündische Kommunikation gepflegt. Um Mitternacht gab es dann das berühmt-berüchtigte Mitternachtsmahl mit belegten Brötchen, Tschai, Chips, Gemüse und Dip und Gummikram. Nachdem sich alle den Bauch vollgeschlagen hatten, ging das muntere Singen und Tanzen bis weit in die Nacht hinein weiter.
Als ich gefühlt im Morgengrauen in meinen Schlafsack kroch, konnte ich die letzten verbleibenden Stunden tief und fest und gut schlafen.
Am nächsten Morgen war die Stimmung nicht nur wegen der Abreise und der Abschiede etwas bedrückt. Langsam fingen wir an zu realisieren, dass das Gerücht vom Vortag keines war und wir erstmal, zumindest für die nächsten 12 Monate, der letzte Bund waren, der auf der schönen Burg Ludwigstein zu Gast war.
Lu, du fehlst mir.
Bis bald Tippa
Hier nun mehr dazu, warum die Bünde für 12 Monate nicht mehr auf die Burg kommen dürfen:
(Nachtrag von Jan)
Fassen wir es ganz sachlich zusammen.
In den vergangenen Jahren gab es immer mal wieder Diskussionen darüber, welche Organisationen, Verbände und Bünde die Jugendburg Ludwigstein nutzen dürfen und welche nicht. Vor allem die sogenannten „neuen Rechten“ gerieten dabei immer wieder in den Blickpunkt.
Der Konflikt eskalierte in den zwei Wochen vor dem Bundesforsteinsatz aufgrund eines Presseartikels.
Hier eine Zusammenfassung der Geschehnisse vor dem Bundesforsteinsatz:
Die Burg gab dazu ebenfalls eine Stellungnahme ab:
In der Folge gaben einige Bünde, so unter anderem auch die Deutsche Waldjugend, Ihre Statements zu diesem Thema ab.
Etliche Ältere aus der DWJ nahmen dann auch an dem Wochenende des Bundesforsteinsatzes nicht am Forsteinsatz teil, sondern an den Versammlungen der Vereinigung Jugendburg Ludwigstein (VJL), so unter anderem am „Bericht des Stiftungsvorstandes“ und an der „Ordentlichen Mitgliederversammlung“.
Auf der Veranstaltung „Bericht des Stiftungsvorstandes und der Jugendbildungsstätte“ wurde uns folgendes eröffnet:
Am Nachmittag während der Mitgliederversammlung der VJL stellte die DWJ dann – auch aufgrund dieses Beschlusses – gemeinsam mit dem BdP folgenden Antrag:
Dieser Antrag wurde nach emotionaler Diskussion angenommen.
In der aktuellen Situation wurde uns dann klar, dass wir für mindestens ein Jahr zu den letzten Bünden gehören, die an diesem Wochenende auf der Burg waren und etwas Produktives tun konnten. Wir finden es schade, dass es in dem schon lange schwelenden Konflikt so weit kommen musste.
Die Intention der Burgverantwortlichen, den Bünden eine „Auszeit“ zu verordnen, ist in diesem Artikel noch einmal erläutert worden:
Die DWJ wird über einen mandatierten Vertreter des Bundesverbandes in den kommenden Diskussionen vertreten sein. Wir hoffen, dass es nicht zu spät ist und dass eine Lösung möglich ist, die den Bünden eine Rückkehr auf die Burg im Jahr 2015 ermöglicht.
Wir halten Euch auf dem Laufenden.