Einmal wieder rauchten die Köpfe des bundesweiten Arbeitskreises zum Thema Kindeswohl, dieses Mal auf Gut Leidenhausen in Köln. Wieder ging es um fiktive Fälle, die hoffentlich niemals eintreten, um Prävention, um Regeln und um Texte. Presseleitfäden, Anträge und Informationsmaterial, Schutzkonzepte und Poster.
Nun sei die Frage erlaubt, wofür macht man das? Wo man doch – gerade als Mitglied des Arbeitskreises – hofft, dass der Fall der Fälle niemals eintritt?
Die Antwort ist so trivial wie richtig: DAMIT ein solcher Fall niemals eintritt.
Als ich als Kind in die Waldjugend kam, war die Waldjugend für mich ein vollkommen sicherer Ort. Ich habe nie Angst vor meinen Gruppenleitern gehabt, hatte zu vielen Menschen Vertrauen und habe lange Jahre kaum einen Ort erlebt, an dem man als Kind so unbeschwert sein konnte. Auch in meiner aktiven Zeit als Gruppenleiter habe ich immer versucht, für die Kinder und Jugendlichen eine solche Atmosphäre zu schaffen, ihnen vor allem aber auch Respekt vor dem Anderen und dessen Grenzen beizubringen. Auch habe ich erlebt, dass Kinder schlimme Geschichten von außerhalb des Vereins ihren Gruppenleitern anvertrauten – ein riesiger Vertrauensbeweis einerseits und eine große Bürde für die Gruppenleiter andererseits, die damals so recht keine wirkliche Anlaufstelle im Verband hatten, an die sie sich wiederum wenden konnten, um ihrerseits Hilfe zu bekommen.
Das ist nun auch lange her und mit Sicherheit hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren gesellschaftlich eine Menge geändert. Respekt und Anstand haben heute eine andere Bedeutung, Vertrauen ebenso.
Für uns steht daher fest: Kinderschutz, das ist nicht nur ein kleines „Hobby“ was wir jetzt und hier „bearbeiten“, weil es der Gesetzgeber von uns verlangt. Es ist eine Herzensangelegenheit, weil wir alle wollen, dass die Waldjugend ein sicherer Ort ist und bleibt, in dem Respekt, Anstand und Vertrauen noch Dinge sind, auf die man sich verlassen kann.
Und es gibt nun endlich auch Ansprechpartner im Hintergrund, die die Gruppenleiter unterstützen und Anlaufstelle für alle sind, die Sorgen und Nöte haben.
Du hast Fragen und Anregungen zu diesem Thema? Dann wende Dich an Tippa und mich unter kinderschutz@dwj-hh.de oder sprich Deinen Gruppenleiter an.
Wir sind für Dich da.